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Hochdeutsch im Kindergarten

Dienstag, 29. April 2008, 10:00 | Alltag | von Theddy |

Im Kanton Zürich soll also auch im Kindergarten Hochdeutsch als Unterrichtssprache eingeführt werden – Mundart soll nicht die primäre Sprache sein. Ist das wirklich noch im Interesse der Kinder? Mir ist schon klar, dass Kinder eben viel schneller Sprachen lernen – und ganz offensichtlich will man dieses Potential auch (aus)nutzen. Aber ich sehe trotzdem noch einen Unterschied zwischen Kindergarten und anschliessender Schule. Im Kindergarten soll ja vorallem spielerisch der Übergang ins Schulalter erfolgen – es ist also keine fachspezifische Pädagogik, sondern vielmehr eine umfassende Sozialisierung. Ich kann mir den „Bäbiegge“ oder den „Chlötzliegge“ (oder gibt es das gar nicht mehr ?) gar nicht so richtig vorstellen, wo die Kinder dann untereinander hochdeutsch sprechen. Oder auch auf den Ausflügen in den Wald werden die Kinder doch einfach so sprechen, wie sie es von zu Hause und im Kontakt mit ihren Gspänli gewohnt sind. Ich finde diese Bemühungen, mit den Fremdsprachen möglichst früh zu beginnen, irgendwie als Zwängerei und einfach nicht sehr natürlich. Aber wahrscheinlich bin ich da schon viel zu alte, um so „neumödisches Zeug“ verstehen zu können.

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Kommentare

Kommentar #1 von: Patrick
Geschrieben am: Dienstag, 29. April 2008, 10:23

Es ist ja nicht so, dass die Kinder nicht mehr Schweizerdeutsch sprechen dürfen. Es soll ja beides nebeneinander existieren. Ausserdem sehen Theorie und Praxis sicher anders aus. Unser Grosser ist im zweiten Kindergartenjahr in Zürich und die Kinder reden teilweise untereinander Dialekt und tweilweise Schweizerdeutsch. Das ergibt sich von alleine.

Kommentar #2 von: theddy
Geschrieben am: Dienstag, 29. April 2008, 10:35

Ich denke schon auch, dass „Theorie und Praxis“ verschiedene Dinge sind und es wohl auch sehr auf die Kindergärtnerin (Kindergärtner?) ankommt, wie oft und wie intensiv nun Hochdeutsch gesprochen werden soll. Aber irgendwie finde ich es trotzdem übertrieben – gewissermassen eine Überpädagogisierung. Das findet nicht nur jetzt statt – sondern ist ein ständiger Prozess. Was früher ganz klar Stoff der Schule war, „rutscht“ mehr und mehr in Früherziehung und Kindergarten. Ob das aber immer wirklich „zum Wohl“ des Kindes ist, möchte ich eher bezweifeln

Kommentar #3 von: mel
Geschrieben am: Mittwoch, 18. Februar 2009, 1:48

Ich finde es ziemlich bedenklich. Mein Lebenspartner ist aus Frankreich (an der Grenze). Da wurde dieses Thema auch schon „druchgesprochen – und durchgesetzt“ mit dem Erfolg, dass das ehemalige „Elsässisch“ praktisch nicht mehr von den jugendlichen gesprochen wird. Immer noch kann man den Akzent hören, und die Leute reden ein allgemeines Mischmasch – aber die Urform des Elsässichen wurde vergessen, verdrängt oder verloren.

Ich habe die Vermutung, dass dies bei uns auch passieren wird. Vielleicht nicht in der 1. Generation – aber bald wird es die korrekten Dialekte nicht mehr geben…

Wäre doch schade. Und – dass wir uns ausgerechnet nach den Ausländern richten müssen – ist doch irgendwie fraglich. Dafür könnte es doch spezielle Ausländerkurse oder so geben. Ich finde sowieso die meisten Ausländer integrieren sich nicht genügend in der Schweiz. Oder wieso können gewisse Ausländer auch noch nach 20 Jahren kein Deutsch? Das kann man auch mit dem Kindergarten nicht regeln.

Ich würde sogar behaupten, dies ist das Pferd beim Schwanz aufgezäumt…
Wenn Ausländer-Mütter mit ihren Kindern deutsch sprechen würden (od. mindestens versuchen) und die Männer auch die Frauen, die entsprechenden Kurse besuchen lassen würden… dann,  ja dann hätte dies eine Chance…

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